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VW Bus T3

Er ist mir förmlich „zugelaufen“. Ein Bäcker aus dem Nachbarort hat ihn mir angeboten. Einen T3-Bus aus dem Jahr 1986. Mit dem Bus wurde der Verkaufsanhänger gezogen. Zwei Vorbesitzer mit Originalkilometerstand 89000 versprachen eine gute Substanz. Nach einer genauen Untersuchung konnte man dies bestätigen. Fahrwerk und Unterboden waren hervorragend. Die Karosserie war zwar vom Rost her gut, hatte aber im Laufe der Zeit stark gelitten. Sie war übersäht mit Beulen, Dellen und gekennzeichnet von zwei Unfällen. Sowohl die Schiebetür, als auch das Seitenteil fahrerseitig waren ja 5 cm eingedrückt. Im Innenraum des Busses hatte seit 4 Monaten ein Schäferhund sein Zuhause. Alle hielten mich für verrückt. „Der Haufen Schrott ist das nicht wert“ - Mal sehen. Von der Innenausstattung war nichts mehr zu gebrauchen. Ich entkernte den Bus, entfernte die Verglasung, reinigte den Innenraum. Der Gestank des Hundes blieb. Erst als ich den Fahrzeughimmel entfernte und die Blechoberflächen abgeschliffen habe war das Fahrzeug wieder geruchsneutral. Mit Hilfe einer Hydraulik richtete ich die Seitenschäden. Die Tür und die Schiebetür habe ich ersetzt. Danach begann ich den Bus von innen zu lackieren. Im Internet fand ich 2 Dachfenster, die wie ich fand, unbedingt in den Bus mussten. Nach der Fertigung zweier Schablonen schnitt ich das Dach auf und implantierte die Dachfenster zwischen die Dachverstrebungen. Ich klebte die Fenster ab und begann damit die Lackierung der Karosserie vor zubereiten. Große Flächen zu richten und gerade zu schleifen ist eine Kunst. Ein Kollege half mir zum Glück dabei und gab mir nützlich Tipps. Nach der Lackierung, die wir in einer benachbarten Lackierkabine durchführen durften, kümmerte ich mich um eine neue Innenausstattung. Ich fand eine komplette graue Polstergarnitur im Internet. Die Fensterscheiben hatte ich, um den „Sabber“ eines Hundes zu entfernen, mit der Poliermaschine und Glaspolitur behandelt und anschließend grün foliert. Der Dachhimmel vorne wurde mit Kunstlederfarbe in mint eingefärbt. Der neue Dachhimmel hinten und die Türverkleidungen wurden von meiner Frau und mir mit grauem Kunstleder neu beklebt. Nach der Komplettierung montierte ich noch „Ronal“- Felgen aus einem „Projekt zwei- Bus“ und stellte meinen Bus beim TÜV vor. Dieser war begeistert und gab ihm seinen Segen. Einige Fahrten mit dem Bus später wurde mir jedoch klar warum der Bus verkauft wurde. Der 50PS-Saugerdiesel springt zwar gut an und läuft auch zuverlässig, aber hat kaum Kraft. Durch das kurz ausgelegte Getriebe fiel dies nicht auf. Mehr als 80 km/h sind aber nicht drin. Nach einigen Beratungen im Familienrat entschlossen wir uns, den Bus umbauen zu lassen. Es sollte ein 75 PS AAZ-Motor in Verbindung mit einem 5-Gang-Getriebe eingebaut werden. Dieser Turbodiesel würde ausreichend Kraft entwickeln um bei vernünftigen Drehzahlen normal zu beschleunigen. Da für diesen Umbau ein Abgasgutachten notwendig ist und ich auch die Oldtimerzulassung nicht verlieren wollte gab ich dies bei einer Firma in Auftrag. Mit einer guten „Beschallung“ im Innenraum macht der Bus seither der ganzen Familie Spaß.